06.10.2007 Ankunft in Ponferrada

Sascha hat heute Geburtstag und ich sitze noch immer auf dem Londoner Flughafen und warte darauf, daß mein Flug auf der Anzeigetafel erscheint. Die Stunden hier erscheinen mir endlos und der Steinfußboden ist kalt und hart, da hilft auch mein Schlafsack nicht viel. Hier in der Schalterhalle liegen etliche Leute auf Isomatten oder sitzen irgendwo in einer Ecke, die auf ihren Flug warten. Ständig gibt es irgendwelche Lautsprecherdurchsagen, die mich immer wieder aufwecken und so habe ich maximal 2 Std. geschlafen. Dieser Flughafen scheint im wesentlichen ein Umsteigeplatz zu sein. Schließfächer für das Gepäck habe ich nicht gefunden und so schleppe ich ständig meinen Rucksack mit mir herum.

Morgens um 06:10 h werde ich dann doch nervös, mein Flug ist immer noch nicht angeschlagen, ich hatte vergessen, dass die Engländer an der Zeitumstellung nicht teilnehmen und ich konnte keine Uhr finden.

Das Gewusel vor den Schaltern von Ryanair ist gigantisch. Ständig kommen hier irgendwelche Busladungen von Menschen an, die abfliegen wollen. Dann habe ich den Check-In nicht gefunden und als ich endlich in der richtigen Schlange stand, hatten zwei spanische Mädchen ein gigantisches Problem mit dem Übergewicht des Gepäcks.

Endlich sitze ich im Flieger nach Santiago und bald darauf im Bus nach Ponferrada. Ich fahre wieder mit ALSA und die Fahrkarte ist günstiger als der Aufenthalt im Londoner Flughafen.

Es ist bereits 12:12 h und auf dem Mittelstreifen der Autobahn wächst Pampas-Gras. Definitiv: Ich bin in endlich in Spanien!!!

Der Camino hat mich endlich wieder! Hier am Busbahnhof in Ponferrada sitzen etliche Peregrinos jeden Alters und bunt gemixt, und doch sehen alle gleich aus. Sie warten auf ihre Busse nach Hause. Es scheint viele zu geben, die den Camino in Etappen machen. Es ist hier noch richtig Sommer und ich überlege schon, ob zwei Trekking-Jacken vielleicht doch zuviel sind.

Hoffentlich aktzeptieren die Hospitaleros hier meinen zusammengeklebten Pilgerausweis, denn ich hatte meine drei Etappen (Somport bis Puente la Reina, Puente la Reina bis Ponferrada und Ponferrada bis...) auf drei Ausweise verteilt.

Es war 17:17 h und 24 Grad Celsius, als mich der Bus in Ponferrada rausließ und ich habe bis 19:00 h gebraucht, bis ich endlich in der Pilgerherberge war. Mein fehlender Orientierungssinn hat mich die gesamte Stadt besichtigen lassen, und zwar mit Gepäck. Jeder Spanier, den ich fragte, schickte mich in eine andere Richtung.

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